Von Sensor-Schneemännern und Spannungsteilern: Erfolgreicher Start in die zweite Auflage des Profilseminars „Sensorik und Medizin“
Mit Beginn des neuen Schuljahres startete auch das Profilseminar „Sensorik und Medizin“, für das der SFB 1261 „Biomagnetic Sensing“ mit der Kieler Humboldtschule zusammenarbeitet, in seine nunmehr zweite Auflage. Unterstützt durch das IPN Kiel werden in dem neu eingeführten Oberstufen-Fach Bildungsziele der naturwissenschaftlichen Fächer mit interdisziplinären und gesellschaftsrelevanten Fragestellungen aus der aktuellen Forschung zusammengeführt. Nachdem die 24 Oberstufen-Schüler*innen zunächst eine einwöchige thematische Einführung zum Themengebiet der biomagnetischen Sensorik erhielten, waren sie am 7. September zum Praxistag in der Kieler Forschungswerkstatt zu Gast. Der Tag umfasste dabei Lern- und Versuchsmodule zu Piezoelektrizität, Magnetostriktion und Kardiologie und bot den Schüler*innen am Nachmittag die Möglichkeit, mit eigenen Sensordesigns kreativ zu werden. Während einige Gruppen dabei äußerst systematisch vorgingen und Konzeptzeichnungen und Baupläne anfertigten, wurde an anderer Stelle eine kreative „Schneemann“-Struktur entworfen. Die Hypothese, dass sich die Empfindlichkeit des Sensors linear mit der Menge an verwendetem Sekundenkleber erhöhte, wurde ebenfalls eifrig untersucht, blieb jedoch am Ende unbestätigt.
In diesem Jahr wurde besonderer Wert darauf gelegt, Feedback aus dem Vorjahr ins Seminar einfließen zu lassen. Unter anderem sollte eine noch bessere Verzahnung von Schule und Forschung durch eine enge Integration von SFB-Forschenden umgesetzt werden. Zudem wurden in den zwei Folgewochen Programmier- und Konstruktionsworkshops für einfache, Arduino-basierte Kleinroboter in der Humboldtschule durchgeführt, die von Physiklehrer und Educational Engineer für MINT im Landesprogramm „Zukunft Schule im digitalen Zeitalter“ Marc Reid geleitet wurden. Vor Beginn der Herbstferien stand schließlich die Themenfindung und Ausarbeitung der Forschungsprojekte an, wobei die Schüler*innen tatkräftige Unterstützung durch die SFB-Forschenden Lars Thormählen, Dennis Seidler, Hanna Lewitz und Hendrik Groß erhielten. Die Schülergruppen stellten dabei zunächst ihre Pläne und Konzepte im Plenum vor Lehrkraft und Forschenden vor und wurden im Anschluss in direktem Kontakt von den Forschenden beraten und bei der Finalisierung ihrer Projektideen unterstützt.
Das diesjährige Konzept des Profilseminars findet inzwischen auch außerhalb Kiels Beachtung und soll als erfolgreiches Beispiel für die Zusammenarbeit von Schule, außerschulischem Lernort und Wissenschaft bei einer landesweiten Veranstaltung am 9. November vorgestellt werden. Die Schüler*innen forschen indes fleißig an ihren Projekten und werden diese zum Ende des Halbjahres einem Gremium aus SFB-Forschenden vorstellen.